3. Netzwerktreffen

„Kooperation als Grundlage gemeinsamer Entwicklung in der PrimOER-Community“

Das 3. Netzwerktreffen hat am 9. Oktober im digitalen Format stattgefunden. Ziel des Tages war es, (multiprofessionelle) Kooperation als Thema der Lehrkräftebildung in den Blick zu nehmen und im gemeinsamen Austausch Qualitätskriterien für Kooperation an Hochschulen und in Schulen zu identifizieren. Der Tag hat insgesamt eindrucksvoll gezeigt, dass (multiprofessionelle) Kooperation eine Schlüsselrolle für eine inklusive und chancengerechte Grundschule und die (Grundschul-)Lehrkräftebildung spielt.

Rückblick auf das dritte Netzwerktreffen der PrimOER-Community

9. Oktober 2025 von 9.30 – 16.00 Uhr– Digital über Zoom 

Am 9. Oktober 2025 fand das dritte Netzwerktreffen der PrimOER-Community mit 35 Teilnehmenden zum Thema „Kooperation als Grundlage gemeinsamer Entwicklung in der PrimOER-Community“ digital statt.

Impulse und Auftakt

Eröffnet wurde das Treffen durch Prof.in Dr. Petra Büker, Prof.in Dr. Anna-Maria Kamin und Dr. Bernadette Bernasconi. Ein Grußwort von Katja Stamm (BMBFSFJ) rahmte den Auftakt. Anschließend gab Dr. Bernadette Bernasconi einen Überblick über den aktuellen Stand des Projekts. Die PrimOER-Community umfasst derzeit 136 Mitglieder aus 36 Standorten und arbeitet in sechs aktiven Fokusgruppen. Weitere Gruppen können jederzeit gegründet werden.

Darauf aufbauend präsentierte Lorena Bruhnke ausgewählte Ergebnisse der formativen Begleitforschung, basierend auf einer quantitativen Dokumentenanalyse des PrimOER-Portals sowie des quantitativen Fragebogens zur Communityarbeit und Professionalisierungschancen (n=30). Dabei stellte sie verschiedene Ebenen der Kooperation im Projekt heraus und verdeutlichte, dass die Kooperation in PrimOER auf einer gemeinsamen, wertebasierten Grundhaltung aufbaut. Als zentrale Gelingensbedingungen wurden u. a. gegenseitiges Geben und Neben sowie regelmäßigem Austausch und Vernetzung benannt, Herausforderungen bestehen vor allem in Zeitmangel und dem hohen Bedarf an Flexibilität. Aus der Kooperation in PrimOER ergeben sich zugleich vielfältige (Professionalisierungs-)Chancen, etwa die Erweiterung eigener Kompetenzen, die Stärkung der eigenen Rolle als Lehrende im Bereich OER/OEP oder Einblicke in andere Standorte der Lehrer:innenbildung zu erhalten.

 

Deutschlandkarte der PrimOER-Community, aktuell 136 Mitglieder von 36 Standorten.
Gemeinsame Grundhaltung der Community auf Basis von Engagement, Vertrauen, Verbindlichkeit, Wertschätzung & gegenseitigem Geben und Nehmen

Keynote von Prof’in Dr. Birgit Lütje-Klose

Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildete die Keynote von Prof’in Dr. Birgit Lütje-Klose (Universität Bielefeld) zum Thema „Multiprofessionelle Kooperation in inklusiven Schulen als Thema der Lehrkräftebildung – Perspektiven der SWK-Gutachten“.

Sie stellte die zentralen Empfehlungen des SWK-Gutachtens „Basale Kompetenzen vermitteln – Bildungschancen sichern“ vor und gab einen Einblick in ihre Arbeit. Zugleich betonte sie die Bedeutung qualitätsvoller Kooperation für die Arbeit in der (inklusiven) Grundschule und der Lehrkräfteprofessionalisierung. Sie zeigte auf, welche Potentiale interdisziplinäre Zusammenarbeit von Lehrenden und Studierenden im Lehramtsstudium bietet und wie diese zur Förderung inklusiver Lehr- und Lernprozesse beitragen kann. Abschließend diskutierte sie die Chancen und Herausforderungen universitärer Lehrkräftebildung und der Grundschule mit Blick auf (multiprofessionelle) Kooperation vor dem Hintergrund der SWK-Empfehlungen.

Für alle, die am Netzwerktreffen nicht teilnehmen konnten, ist das besonders für universitäre Seminare geeignete Material zum Thema (multiprofessionelle) Kooperation als OER beim Transcript-Verlag verfügbar unter: Kooperation in inklusiven Schulen.

Ergebnisse der zwei Austausch- und Arbeitsphasen in Breakoutsessions

Anknüpfend an die Keynote arbeiteten die Teilnehmenden in zwei Austausch- und Arbeitsphasen in Kleingruppen intensiv an verschiedenen Fragestellungen.

In der ersten Phase reflektierten sie auf Basis der Keynote eigene Erfahrungen und Erkenntnisse zur Kooperation in Schule und Hochschule. In der zweiten Phase entwickelten sie in Kleingruppen Qualitätskriterien gelingender Kooperation in der Grundschullehrkräftebildung auf Basis ihrer eigenen Erfahrungen aus PrimOER. Die entwickelten Kriterien werden an dieser Stelle zur Verfügung gestellt, sobald sie durch das Projektteam aufbereitet worden sind. Im Anschluss wurden die Gruppenergebnisse im Plenum vorgestellt und diskutiert. 

Ausblick und nächste Schritte

Jana Löwen gab abschließend einen Ausblick auf kommende Formate, darunter die Reihe Lehre im Dialog, weitere Vernetzungstreffen, eine Workshopreihe zu OER mit ORCA.nrw sowie die Transfertagung am 13. März 2026. Im Anschluss an den offiziellen Teil bestand die Möglichkeit, in Fokusgruppen weiterzuarbeiten, das PrimOER-Portal zu erkunden und sich informell auszutauschen.

Vielen Dank!

Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmenden für den regen Austausch und die engagierte Mitwirkung in den Arbeitsphasen! Die intensive Arbeit in den Kleingruppen hat gezeigt, was Kooperation und eine gelebte Kultur des Teilens für die inklusive Grundschullehrkräftebildung leisten können.

Das Projekt auf einen Blick und vorausgegangene Projekte

Laufzeit: 01.05.2024 bis 30.04.2026

Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Förderkennzeichen: 01PO23010)

PrimOER baut auf den Erfahrungen und Erkenntnissen zweier Vorprojekte zur Verknüpfung von Inklusion und Digitalisierung in der Lehrkräftebildung über OER und OEP auf:

in­klud.nrw (2020-2022)

„Inklusion digital – Entwicklung einer Online-Lehr-/Lernumgebung für den Einsatz in heterogenitätsorientierten Studiengängen“.

Gemeinsam mit den Partneruniversitäten wurde in diesem Projekt eine innovative digitale Lehr-/Lernumgebung entwickelt, die neben den Fallbeschreibungen von Kindern und Jugendlichen auch hochschulmediendidaktische Angebote wie Aufgabenstellungen und Anregungen für die kreative Gestaltung der Lehre in Online- und Präsenzphasen enthält.
Konkret diente „inklud.nrw“ sowohl der Entwicklung inklusionsorientierter Basiskompetenzen, die gemäß dem Lehrerausbildungsgesetz (2016) als Querschnittsaufgabe der Lehrerbildung an allen NRW-Universitäten fachübergreifend curricular zu verankern ist, als auch dem Erwerb von digitalisierungsbezogenen Kompetenzen.

Konsortialführer: Universität Paderborn
Konsortialpartner: Universität Bielefeld, Universität Duisburg-Essen, Universität Siegen
Laufzeit: 07/2020 – 12/2022
Ansprechpartnerinnen an der Universität Paderborn: Prof. Dr. Petra Büker und Dr. Katrin Glawe

Ansprechperson an der Universität Bielefeld: Prof. Dr. Anna-Maria Kamin

Mehr Informationen auf der Projektseite.

In­Di­gO (2021-2023)

In­klu­si­on und Di­gi­ta­li­sie­rung im OER-For­mat ler­nen, wei­ter­ent­wi­ckeln und ver­brei­ten – Leh­rer:in­nen­bil­dung mit OR­CA.NRW

Im Projekt InDigO „Inklusion und Digitalisierung im OER-Format lernen, weiterentwickeln und verbreiten“ wurde in Kooperation mit sieben Hochschulen des Landes NRW untersucht, wie und unter welchen Voraussetzungen Lehrende in Lehramtsstudiengängen die über ORCA.nrw frei zugänglichen Ressourcen zu den Themen Inklusion und inklusive Medienbildung in ihre Lehre einbinden können.

Die Querschnittsthemen Inklusion und Digitalisierung bilden aktuelle und obligatorische Bestandteile des Lehramtsstudiums, sowohl in den Bildungswissenschaften als auch in den Fachdidaktiken aller Schulformen. Das Projekt zielte auf grundlegende, transferfähige Erkenntnisse über Gelingensbedingungen für eine neue ‚Kultur des Teilens‘ von digitalen Ressourcen durch Dozierende und Studierende. Konkret wurde für „InDigO“, universitätsübergreifende Kooperationen von Lehrenden und Studierenden, sogenannte „Learning Communities“, gebildet. Lehrende bearbeiteten in Teams die auf ORCA.nrw verfügbaren OER-Materialien zur Förderung von inklusions- und gleichzeitig digitalisierungsbezogenen Kompetenzen und entwickelten diese weiter. Wie die angestrebte Innovation der Hochschullehre konkret umgesetzt werden kann, welche Bedarfe es bei Studierenden und Lehrenden gleichermaßen zu berücksichtigen gilt und welche Faktoren zu erfolgreichen Lernprozessen bei künftigen Lehrkräften beitragen, wurde im Rahmen eines gestaltungs- und entwicklungsorientierten Forschungsansatzes für den Professionalisierungsbereich „Inklusion“ untersucht und in ein nachhaltiges Nutzungskonzept überführt.

Laufzeit: 12/2021 – 12/2023
Ansprechpartnerinnen an der Universität Paderborn: Prof. Dr. Petra BükerDr. Katrin Glawe und Dr. Jana Herding

Ansprechperson an der Universität Bielefeld: Prof. Dr. Anna-Maria Kamin

Mehr Informationen auf der Projektseite.

Ausführliche Projektergebnisse und Anschlussperspektiven für die Gestaltung von OEP-Formaten unter Einbezug von OER in der inklusiven Grundschullehrkräftebildung sind in einem Themenheft der Zeitschrift MedienPädagogik veröffentlicht (Glawe et al. 2024). (Link zum Open Access)